Long Covid – die Ursachen sind noch immer unbekannt

Long Covid – die Ursachen sind noch immer unbekannt

Rund zehn bis 20 Prozent der Menschen, die sich mit Corona infiziert haben, leiden selbst nach der Infektion noch an der Erkrankung, so eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Von Long Covid sprechen die Ärzte immer dann, wenn ein Patient die Symptome länger als vier Wochen nach der akuten Infektion hat. Sind es sogar zwölf Wochen, dann ist von einem Post Covid die Rede.

Die Gründe sind nicht klar

Warum Menschen unter diesen Folgen leiden, ist nach wie vor nicht bekannt. Einige Anzeichen deuten aber darauf hin, dass die hauptsächliche Ursache für diese Erkrankung eine Entzündung der Blutgefäße ist. Die Mediziner gehen davon aus, dass das Coronavirus, auch nachdem die akute Erkrankung abgeklungen ist, noch längere Zeit im Körper bleibt und eine anhaltende Reaktion des Immunsystems dann zu der Entzündung der Blutgefäße führt. Eine andere Ursache könnte der Mangel an ganz bestimmten Immunglobinen sein. Menschen mit einem eher niedrigen IgM-Spiegel oder mit IgG3-Mangel sind einem größeren Risiko ausgesetzt, an Post Covid zu erkranken. IgG3 und IgM spielen bei der Abwehr von Viren eine sehr wichtige Rolle.

Welche Symptome treten bei Long Covid auf?

Kommt es zu einer „Verlängerung“ der Corona-Erkrankung, dann sind im Grunde alle Organe des Körpers davon betroffen. Entsprechend vielfältig sind dann die möglichen Symptome, die auftreten können. Sie leiden die Betroffenen nicht selten unter einer massiven Erschöpfung, sie sind nicht mehr belastbar, sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und klagen über Schwindel. Atemnot kann ebenso zu den Symptomen gehören, sowie Schmerzen in der Brust, Husten und starke Kopfschmerzen. Bei einigen Patienten wurden Herzrhythmusstörungen festgestellt, andere können nicht mehr so gut riechen wie vor der Erkrankung. Haarausfall und Schlafstörungen können Hinweise auf Post Covid sein, ebenso wie Durchfall und Bauchschmerzen. Selbst die Seele ist betroffen, da Ängste und Depressionen ebenfalls nicht selten sind.

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Organschäden müssen vermieden werden

Trotz der Millionen von Erkrankten gibt es immer noch keine Möglichkeiten der Behandlung für die Patienten, die unter Post Covid leiden. Dazu fehlen bislang die gesicherten Erkenntnisse. Die Ärzte haben bei der jetzigen Behandlung nur ein vorrangiges Ziel: die Vermeidung von Organschäden. So haben die Covid-19-Patienten in den folgenden Monaten nach der vermeintlichen Genesung ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall, eine Thrombose, eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt zu bekommen.

So wichtig sind Nachsorgeuntersuchungen

Insbesondere für diese Patienten ist es wichtig, dass sie sich nach dem Abklingen der Infektion gründlich untersuchen lassen. Nur auf diese Weise lassen sich mögliche Folgeerkrankungen frühzeitig entdecken. Für sehr viele nach einer Infektion mit Corona auftretenden Erkrankungen stehen die bereits bewährten Methoden zur Behandlung in den Krankenhäusern zur Verfügung.

Fazit zu Long Covid

Sogar mehr als zwei Jahre nach dem Ausbruch von Corona hat die Krankheit noch nicht ihren Schrecken verloren. Zwar muss nicht jeder, der an Corona erkrankt, mit Folgeschäden rechnen, aber besonders diejenigen, bei denen es einen schweren Verlauf gegeben hat, sollten damit rechnen. Jeder, der sich mit dem Virus infiziert hat, sollte die Gelegenheit nutzen und nach der Genesung einen Arzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass es keine Folgeschäden gibt. Auf diese Weise können die Betroffenen sicher sein, dass sie vollständig gesund sind.

Bild: © Depositphotos.com / DragonImages

Ulrike Dietz