Immer wenn eine Lücke in den Hüllen des Bindegewebes der Bauchwand im Bereich des Bauchnabels entsteht, ist von einem Nabelbruch die Rede. Dieses Phänomen bezeichnen Ärzte als Nabelhernie und bemerkbar macht sich dieser Bruch durch eine Vorwölbung des Nabelbereichs. Bei Erwachsenen verursacht ein Nabelbruch keine Beschwerden, gefährlich werden kann er trotzdem.
Ein ganz spezieller Bruch
Während eine Nabelhernie bei Kindern in der Regel von allein heilt, muss ein Nabelbruch bei einem Erwachsenen operiert werden. Der Nabel bricht dabei aber nicht wie ein Knochen, vielmehr entsteht eine Art Riss oder eine Lücke in der Bauchwandfaszie. So nennt sich die Hülle der Muskelhaut, welche die Bauchwand stabil hält. Ein Nabelbruch bei Erwachsenen gehört zu den sogenannten äußeren Hernien, der Bruch des Zwerchfells hingegen gehört zu den inneren Hernien. Hinter dem Nabel befindet sich eine sehr dünne Faszie mit etwas Bindegewebe, und genau dort ist die Schwachstelle in der Bauchwand, die nachgeben kann. Dabei entsteht eine Lücke, die sogenannte Bruchpforte.
Ist ein Nabelbruch bei Erwachsenen lebensgefährlich?
Wenn sich das Bauchfell, also die innere Schicht der Bauchwand nach außen stülpt, entsteht eine Art Beule, die Bruchsack genannt wird. Das Ganze verursacht zunächst keine Beschwerden, kommt es jedoch zu erhöhtem Druck im Bauchraum, dann kann es passieren, dass sich Teile der Organe, die im Bauch liegen, wie etwa die Darmschlinge, durch diese Beule schieben. Das Ganze nennt sich Bruchinhalt und kann sehr schmerzhaft sein. Werden die Organe dabei eingeklemmt, besteht sogar Lebensgefahr.
Wie sieht die Behandlung aus?
Wie die Behandlung aussieht, hängt immer von der Schwere des jeweiligen Bruchs und vom Alter der Betroffenen ab. So wird ein angeborener Nabelbruch bei Babys nicht behandelt, da er sich in 90 Prozent der Fälle in den ersten zwölf Monaten von allein zurückbildet. Vielfach wird das Tragen eine Nabelbruch-Bandage empfohlen. Dabei handelt es sich um ein Band, was einem Korsett ähnelt und die Bauchdecke stabilisiert. Leider kann eine solche Bandage das Einklemmen der Bauchorgane nicht verhindern. Zudem können sich unangenehme Druckschäden an der Haut bilden und auch die Bauchdecke wird geschwächt.
Hilft eine Operation?
Sollte der Nabelbruch bei einem Kind im Vorschulalter noch nicht zusammengewachsen sein, dann werden die Ärzte zur Operation raten. Bei Erwachsenen ist eine solche OP erforderlich, darauf verzichtet wird nur bei sehr kleinen Brüchen, die keinerlei Beschwerden verursachen. Die Bruchstelle selbst muss jedoch in regelmäßigen Abständen untersucht werden. Wenn der Patient es wünscht oder wenn der Arzt verhindern will, dass Organe wie die Bauchschlinge in der Bruchpforte eingeklemmt werden, wird diese im Rahmen eines Eingriffs zugenäht. Bei einem größeren Bruch wird ein Netz aus Kunststoff unter der Bauchwand eingenäht.
Fazit zum Nabelbruch bei Erwachsenen
Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist für eine Nabelbruch-Operation nicht unbedingt notwendig, viele Eingriffe können die Ärzte auch ambulant vornehmen. Trotzdem braucht der Patient eine Vollnarkose oder eine sogenannte Analgosesedierung. Damit wird er in einen leichten Dämmerschlaf versetzt und muss sich nach dem Eingriff zwei bis drei Stunden ausschlafen, bevor er wieder nach Hause darf. Nach der OP sollte der Patient es vermeiden, Schweres zu heben oder sich zu überanstrengen, damit die Nahtstelle ohne Probleme ausheilen kann.
Bild: © Depositphotos.com / kues
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