Nordic Walking – Nur ein Trend?

Nordic Walking ist doch nur was für oder wenn faule Menschen sich ein bisschen bewegen möchten. Ganz falsch! Durch Nordic Walking lassen sich Oberkörper, und Koordination stärken. Vorausgesetzt es wird richtig gemacht. Es handelt sich um eine Ausdauersportart. Es wird dabei schnell gegangen mit dem Einsatz von zwei Stöcken. Sie unterstützen den der Schritte. Nordic Walking kann als eine Variante des Walking Breitensports angesehen werden. Mit Nordic Walking kann jeder etwas für das -Kreislauf-System tun und seinem etwas Gutes. Nordic Walking eignet sich auch sehr gut zum Abnehmen. Und alle, die Nordic Walking belächeln, sollten daran denken, dass es aus dem Leistungssport entstanden ist.

Woher kommt Nordic Walking?

Die Definition von Nordic Walking ist Gehen mit speziell entworfenen Stöcken. Die Trainingsmethode ist nicht neu, Skilangläufer, Wanderer und auch Läufer nutzen sie schon lange. Der finnische Trainer Mauri Repo war der Erste, der Nordic Walking als Sportart wirklich definierte. Die Entwicklung für das Konzept Nordic Walking kommt aus dem Sommer-Trainingsplan für Skiläufer. In dem Konzept sind erste Erklärungen und Anleitungen für den Sport und Übungen festgehalten. Zudem sind anatomische und psychische Gründe beschrieben, warum die Sportart ausgeführt werden soll. Skilangläufer sollen im Sommer mit Nordic Walking den passenden Ausgleich haben.

Wozu die Stöcke?

Laufen geht natürlich auch einfach so. Kommen dabei aber Stöcke zu Einsatz, wird die Muskulatur des Oberkörpers zusätzlich beansprucht. Nordic Walking eignet sich für untrainierte Menschen genauso wie für ambitionierte und trainierte Sportler. Gegenüber dem normalen Spazieren gehen werden die Gelenke mehr belastet. Das Krankenhaus für Sportverletzte in Hellersen hat herausgefunden, dass bei korrekter Ausführung beim Nordic Walking der Sauerstoffverbrauch ca. 5 % höher ist als beim herkömmlichen Gehen. Und das schon, selbst wenn keine zusätzlichen Oberkörperbewegungen durchgeführt werden.

Ablauf der Bewegungen

Der Bewegungsablauf  ist zyklisch. Setzt die linke auf, setzt zeitgleich der rechte Stock auf. Der linke Stock folglich zusammen mit der rechten Ferse. Dabei sind die Stöcke nah am Körper zu führen. Der Stockeinsatz erfolgt jeweils schräg und flach nach hinten. Dabei ist darauf zu achten, dass er immer unterhalb des Körperschwerpunktes gesetzt wird. Das bedeutet in der Schrittstellung auf der vertikalen Körperachse. Bei manchen Techniken werden die Hände dabei ständig geöffnet und geschlossen. Die vordere Hand öffnet sich unmittelbar nach dem Aufsetzen des Stocks, geschlossen wird sie in der Schwungphase. Die Stockspitze wird durch die geöffnete Hand durch den Druck auf die Schlaufe belastet. Nordic Walking aktiviert den ganzen Körper, und das sogar mehr als Joggen. Der richtige Armeinsatz ist dafür aber entscheidend. Er stellt den Motor der Bewegung dar. Es ist vergleichbar mit dem Armeinsatz eines Skilangläufers, der ohne Ski ist.

Die richtige Ausrüstung

Die Stöcke sind aus leichtem Material hergestellt. Es kommen Materialien zum Einsatz wie Aluminium, CFK oder Mischungen aus CFK und Glasfaser. Aluminium ist nicht so stabil wie CFK und dämpft die Schwingen schlechter. Durch einen abnehmbaren Gummischutz, der auf die Stockspitzen kommt, werden Schläge zusätzlich gemindert, zudem werden die Geräusche auf Asphalt geringer. Die Handschlaufen an den Stöcken sind in erster Linie für die Kraftübertragung vom Arm auf den Stock angebracht. Zudem bieten sie eine Sicherheit gegen das Rutschen der Stöcke.

Die richtige Länge des Stock ist entscheidend, damit eine richtige und funktionale Bewegung möglich ist. Sind die Stöcke zu lang oder zu kurz, ist die funktionale Bewegungsausführung behindert. Mit der Faustformel Stocklänge = 0,66 × Körpergröße können die Stöcke möglichst gut eingestellt werden. Damit es nicht zu Ausweichbewegungen in den Schultergelenken kommt, ist es besser im Zweifel die Stocklänge etwas kürzer zu wählen. Viele Stöcke haben Teleskoprohre und lassen sich gut in der Länge verstellen.

Laufschuhe müssen ähnliche Anforderungen erfüllen wie Walking-. Beim Walking- ist die Sohle insgesamt stärker abgerundet. Beim Jogging-Schuh ist die Abrundung mehr im Fersenbereich. Ein flüssiges Abrollen soll im Walking-Schuh möglich sein.

Verschiedene Meinungen

Manche behaupten, dass Nordic Walking nur ein Trend ist, den Zubehörhersteller ausgelöst hätten. Oft wird auch die Kritik laut, die Leute würden den Sport einfach nur machen, beherrschen die aber überhaupt nicht und eigentlich gehen sie nur spazieren, halt mit „schleifenden Stöcken“. Außerdem wäre die Intensität viel zu niedrig. Besonders die medizinische Seite hält aber dagegen und hebt positiv hervor, dass sich viele Menschen auf diese Weise wenigstens überhaupt bewegen.

Wo ist Nordic Walking möglich?

Das Walken ist überall möglich. Im Prinzip kann jeder direkt vor seiner Haustür starten. Aber es sollte immer ein Kurs oder wenigstens eine gute Anleitung zugrunde liegen, um eben falsche Bewegungsabläufe auszuschließen oder gar Schäden durch falsche Bewegungen zu bekommen. Es gibt groß angelegte Nordic Walking Parks in ganz Europa. Hier können Anfänger und Fortgeschrittene auf unterschiedlich schwierigen Strecken in meist besonders ansprechenden Landschaften ihren Sport ausführen. Das Streckennetz ist beschildert und ist für Läufer und Wanderer geeignet.

Bildquelle: © Pixabay

Nordic Walking – Nur ein Trend?

Silke Reininger
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