Fenchel ist ein echtes Multitalent, das ziemlich unterschätzt wird. Es ist in der Hausapotheke eine perfekte Hilfe gegen Blähbauch und Völlegefühl, Halsschmerzen und Schnupfen. In der Küche kann es viele Gerichte unheimlich aufwerten. Egal ob Suppe, Salat oder anderes Gericht, sobald es ein wenig Würze vertragen kann, passt Pflanze ganz prima dazu. Gesundheitsbewusste Menschen kennen die Wirkung der Knolle und setzen sie schon lange ein.
Herkunft von Fenchel
Ursprünglich stammt Fenchel aus dem Mittelmeerraum. Er wurde als Heilmittel schon von den Arabern und in China vor sehr langer Zeit genutzt. Die Blüte produziert Samen, es bildet sich zudem eine Knolle, die in Küchen und als Naturheilmittel zum Einsatz kommt. Dill, Karotten und Sellerie sind mit dem Knollengewächs verwandt. Im Geschmack erinnert er an Anis. Beschrieben werden könnte der Geschmack ähnlich dem von Lakritze.
Es gibt drei Varianten, die zu verschiedenen Zeiten ausgesät und angebaut werden.
- Knollenfenchel wird als Heilpflanze verwendet und kommt in der Küche als Gemüse zum Einsatz.
- Gewürz-Fenchel hat einen süßen Geschmack und eignet sich hervorragend zum Würzen.
- Wilder Fenchel verleiht Gerichten eine besondere Note und hat einen bitteren Geschmack.
Fenchel Saison
Je nach Sorge gibt es Fenchel in Mitteleuropa von Juni bis Oktober. Er wird auf Märkten und im Supermarkt angeboten. Das Grün der Pflanze ist ein Kriterium für die Frische. Wenn die äußeren dünnen Blätter an der würzigen Knolle schon schlaff sind, sollte der Fenchel lieber im Regal des Händlers liegen bleiben. Die Frische der Knolle ist ein weiteres Kriterium. Die weiße Knolle sollte fest sein, genauso wie die grünen Stängel. Druckstellen oder dunkle Verfärbungen deuten auf mangelnde Qualität hin.
Ist roher Fenchel genießbar?
In rohem Gemüse sind noch alle Inhaltsstoffe enthalten, die bei der Verarbeitung oftmals zu großen Teilen verloren gehen. Er kann ein knackiger Zwischensnack für zwischendurch sein. Dafür einfach in portionsgerechte Stücke schneiden. Er ist auch eine sehr leckere Komponente in Salat. Besonders gut ist die Knolle durch ihren intensiven Geschmack in Verbindung mit Knoblauch und Nüssen in einem Salat.
Das macht den Fenchel so gesund
In Fenchel ist gegenüber Orangen doppelt so viel Vitamin C enthalten. In 100 Gramm sind 93 Milligramm Vitamin C enthalten. Er enthält bis zu 80 Prozent Wasser und wird damit zu einem perfekten Gemüse für alle, die abnehmen möchten. Pro 100 Gramm schlägt es gerade mal mit 18 kcal zu Buche. Mit 100 Gramm lässt sich fast der gesamte Tagesbedarf an Betacarotin decken, das zu Vitamin A vom Körper umgewandelt wird. Weiter liefert die Pflanze viele B-Vitamine. Dazu kommen Mineralstoffe mit Eisen, Kalium und Kalzium, Phosphor und Antioxidantien, die den Körper von Giftstoffen befreien. Anethol und Fenchol sind ätherische Öl, die wohl zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von Fenchel gehören. Sie bieten einen hohen gesundheitlichen Nutzen als Heilpflanze.
Benediktinermönche pflanzten schon im 9. Jahrhundert Fenchel im Klostergarten. Sie waren genauso wie die Naturheilkundlerin Hildegard von Bingen von der Knolle und ihrer gesundheitlichen Wirkung überzeugt.
Fenchel als Hausmittel
Bei Erkältung, Halsschmerzen, Heiserkeit oder Schnupfen kann Fenchel für Linderung sorgen, wenn er als Tee verabreicht wird. Durch seine enthaltenen ätherischen Öle Trans- Anethol und Fenchol wird festsitzender Schleim aus den Bronchien aufgelöst und der Abtransport gefördert. Fencheltee gibt es fertig im Supermarkt in Beuteln. Wenn er für eine Erkältung eingesetzt wird, ist die frische Verarbeitung aber besser, da die gesunden ätherischen Öle schnell verloren gehen. Ein Esslöffel Fenchelsamen in einem Mörser zerstoßen, in ein Teesieb füllen, mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen und ungefähr sieben Minuten ziehen lassen.
Bei Sodbrennen, Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden kann der Tee ebenso zum Einsatz kommen. Er wirkt krampflindernd und verdauungsfördernd. Bei Blähbauch und nach zu viel Essen einer besonders leckeren Mahlzeit ist ein Fenchel-Anis-Kümmel-Tee eine echte Geheimwaffe. Die drei Heilkräuter bekämpfen mit geballter Wucht die Beschwerden.
Fencheltee kann schon bei Säuglingen, besonders bei den Drei-Monats-Koliken, für Linderung und Entspannung im Darm sorgen.
Eine Kompresse mit Fencheltee kann bei roter und gereizter Bindehaut im Rahmen einer Bindehautentzündung lindern. Dazu wird der Tee frisch aufgekocht und sollte ungefähr zehn Minuten auskühlen, bevor er angewendet wird. Die Kompresse wird mit dem Tee getränkt und für ungefähr zehn Minuten auf das kranke Auge gelegt. Es verschafft Linderung, eine Bindehautentzündung gehört dennoch zur Behandlung zum Arzt. Sie ist zudem ansteckend.
Fenchel ist generell sehr gut verträglich und findet auch bei Kindern durch seinen süßlichen Geschmack guten Anklang. Es gibt nur wenige Einzelfälle, die von allergischen Reaktionen der Haut und von den Atemwegen berichten. Wer gegen Sellerie allergisch ist, sollte allerdings auch mit Fenchel aufpassen. Es könnte eine allgemeine Unverträglichkeit gegen Früchte der Familie vorliegen. Zwei Tassen pro Tag ist die empfohlene Verzehrmenge. Diese sollte auch beachtet werden.
Fenchel während der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist der Konsum von Fenchel und Fencheltee bedenkenlos. Es liegt keine Auswirkung auf die Milchproduktion vor. Ein Verzicht in der Stillzeit ist nicht nötig. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann Tee als Hausmittel gegen Bauchschmerzen und Blähungen zum Einsatz kommen.
Auf Fenchelöl sollten Schwangere aber verzichten. Wird es in höheren Dosen verwendet, kann die Muskulatur der Gebärmutter angeregt werden, was im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen kann. Das ist auch so, selbst wenn Fenchel als reines Küchengewürz generell unbedenklich ist.
Fenchel zubereiten
Die Knolle waschen und putzen. Dazu unschöne Außenblätter entfernen. Der Strunk Ansatz schmeckt holzig und sollte entfernt werden. Die Knolle halbieren oder vierteln. Dafür wird etwas vom Knollenboden abgeschnitten und der Strunk keilförmig herausgeschnitten.
Die grünen Stängel sind genauso wie Sellerie bestens für Suppen, Eintöpfe oder Gemüsebrühen geeignet. Einfach in dünne Scheiben schneiden, um Suppen, Salaten und Saucen einen typischen Fenchelgeschmack zu verleihen. Um den Fenchel zu kochen, eine Prise Salz dazugeben und ungefähr acht bis zehn Minuten garen lassen. Zum Schmoren in 3-4 cm große Stücke schneiden und ein paar Minuten in Öl anrösten. Mit Wasser ablöschen, alternativ mit Weißwein oder Gemüsebrühe und bis zum gewünschten Gargrad bei mittlerer Hitze köcheln. Um ihn roh zu verwenden, Fenchel unter fließendem Wasser abwaschen, welke Außenblätter entfernen, in dünne Streifen, Scheiben oder Würfel schneiden.
Kombinationen mit Fenchel
Fenchel ist ein echter Tausendsassa und so vielfältig einsetzbar wie kaum ein zweites Gemüse. Es gibt verschiedene Zubereitungsarten. Zudem lässt sie sich mit fast allen Lebensmitteln kombinieren und harmoniert mit ihnen. Wer den Geschmack erst einmal testen möchte, sollte Fenchel im ersten Schritt mit anderen mediterranen Gemüsen wie Tomaten, Paprika oder Oliven kombinieren.
Sehr gut passt Fenchel zu Fisch und Meeresfrüchten. Mit Karotten, Gurken, Parmesan, Risotto und Pasta liefert er ebenso tolle Beilagen. Perfekte Gewürze für Fenchel sind Safran, Rosmarin, Curry und Chili. Als Zugabe in Obstsalat oder in Smoothies mit Erdbeeren oder Ananas sorgt Fenchel für das gewisse Etwas. Pfiffig ist ein Fenchel-Orangen-Salat, der das Ausprobieren lohnt.
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