Jeder von uns hat früher oder später mit einer äußerst lästigen Grippe oder Windpocken zu kämpfen. Viele Krankheiten und Allergien kommen und gehen, vorausgesetzt sie werden rechtzeitig und richtig behandelt. Es gibt allerdings auch Krankheiten und Konditionen, von denen nur ein kleiner Bruchteil der Weltbevölkerung betroffen ist und für die es bis jetzt noch keine Heilung gibt. Ein paar dieser äußerst ungewöhnlichen Krankheiten sind in diesem Artikel aufgeführt.
Wenn der Körper versteinert
Sie kommt extrem selten vor und nur wenige Ärzte sind mit ihr vertraut: Die „Stein-Krankheit“ FOP (Fibrodysplasia ossificans progressiva). Im Verlauf der Krankheit verwandeln sich Muskeln und anderes Gewebe in Knochen, was die Betroffenen regelrecht versteinern lässt. Schuld ist eine Mutation des Gens ACVR1, das normalerweise für die Entstehung von Gewebe verantwortlich ist. Bei Kindern verwandelt das Gen Knorpel zu Knochen, während sie sich in der Wachstumsphase befinden. Ist das Gen jedoch mutiert, produziert es immer mehr Knochen, die nach operativer Entfernung noch schneller nachwachsen. Momentan betrifft dieses Leiden eine von 2 Millionen Personen auf der Welt.
Teilbegabte Genies
Der wohl bekannteste Inselbegabte, der jemals gelebt hat, ist Amerikaner Kim Peek. Die beiden Gehirnhälften des Genies mit dem sogenannten Savant-Syndrom waren von Geburt an nicht miteinander verbunden. Diese Fehlentwicklung führte dazu, dass ihm Bewegungen und normales Sozialverhalten besonders schwerfielen. In anderen Bereichen des Lebens war er jedoch hochbegabt: Gegen Ende seines Lebens konnte er fast 12.000 Bücher auswendig. Peeks Begabung diente sogar als Inspiration für den Film „Rain Man“, in dem Dustin Hofmann ein Blackjack-Spiel nach dem anderen gewinnt, da er in Sekundenschnelle komplizierte Wahrscheinlichkeitsberechnungen in seinem Kopf durchführen kann.
Die Elefantenkrankheit
Von einer Elefantiasis spricht man, wenn ein Körperteil des Menschen plötzlich einer abnormen Vergrößerung unterliegt. Oftmals schwellen die Füße und Beine der Betroffenen so stark an, dass sie vollkommen bewegungsunfähig werden. Dabei kann die sogenannte Elefantenkrankheit angeboren oder im Laufe des Lebens durch einen Virus ausgelöst werden. In tropischen Regionen dieser Welt wird der Virus durch Fadenwürmer oder Stechmücken ausgelöst. Die Folge ist eine chronische Entzündungsreaktion mit Lymphstau. Als vererbbare Krankheit kann die Elefantiasis bereits bei Säuglingen auftreten. Diese haben meist unzureichende oder nicht vorhandene Lymphabflussbahnen. Eine wirkliche Heilung gibt es bei der Krankheit leider nicht. Betroffene können jedoch ihre Schmerzen lindern, indem sie regelmäßig eine manuelle Lymphdrainage durchführen.
Wenn man Musik sehen kann
Menschen, die eine einfache Sinneswahrnehmung haben, können die sogenannte Synästhesie kaum nachvollziehen. Bei dieser handelt es sich nämlich um eine Vermischung der Sinne. Hören Betroffene zum Beispiel eine Melodie oder lauschen einem Vortrag, können die Töne verschiedene Farben oder Formen annehmen. Auch Zahlen werden manchmal in Farben wahrgenommen, während sich Geschmackserlebnisse in bestimmte Formen verwandeln. Das Phänomen der Synästhesie ist jedoch keinesfalls eine krankhafte Störung, sondern wird als eine fast übernatürliche Fähigkeit angesehen. Das Gehirn eines Synästhetikers reagiert auf äußere Reize hochsensibel und erlebt die Einwirkung statt nur mit einem Sinn, gleich mit mehreren. Bis heute haben Wissenschaftler jedoch große Schwierigkeiten damit, das Phänomen besser erklären zu können.
Größter Feind Sonne
Während die Synästhesie einen Menschen regelrecht bereichert, mindert sich bei Patienten mit der EPP (erzthropoetischen Protoporpyrie) die Lebensqualität erheblich. Die Stoffwechselkrankheit führt zu einer Sonnen- und Lichtempfindlichkeit, die Betroffene dazu zwingt, die Außenwelt bei Tageslicht komplett zu meiden. Sobald UV-Licht die Haut berührt, gerät ein bestimmtes Molekül in einen energetischen Zustand und sorgt dafür, dass Sauerstoffradikale die Strukturen im Hautgewebe angreifen. Ist die bloße Haut von Leidenden auch nur für eine kurze Zeit natürlichem Licht ausgesetzt, erleben sie Entzündungsreaktionen und extremes Jucken und Schwellungen. EPP ist nicht zu verwechseln mit der polymorphen Lichtdermatose, die von UVA-Licht ausgelöst wird und in den meisten Fällen mit kortisonhaltigen Medikamenten und Lichttherapie behandelt werden kann.
Obwohl die Medizin noch nie so weit war wie heute, gibt es unzählige Krankheiten und Konditionen, für die es kaum eine Erklärung oder Heilung gibt. Während manche Fehlbildungen den Betroffenen eine zusätzliche Fähigkeit verleihen, sorgen andere für großes Leid. Neueste Forschungsmethoden und -techniken erlauben es Medizinern jedoch, die Zusammenhänge im menschlichen Körper immer besser zu verstehen, sodass die Heilungschancen vieler verbreiteter Krankheiten mit der Zeit immer wahrscheinlicher werden.
Bildquelle: © Pixabay
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