Schmerzen beim Auftreten durch Fersensporn

fersensporn

Warum die Ferse auf einmal beim Gehen schmerzt? Das Gefühl ist, als ob ein Nagel in der Fußsohle steckt. Es kann sich dabei um einen Fersensporn handeln. Die Schmerzen können besonders bei der Überlastung der Füße entstehen. Ein Fersensporn bereitet Schmerzen bei jedem Schritt, besonders am Morgen nach dem Aufstehen. Zur Behandlung sind unter anderem Fersenkissen, Einlagen und Physiotherapie geeignet.

 

Was ist ein Fersensporn?

Der Fersensporn ist ein knöcherner Auswuchs am Fersenknochen. Ursachen können einseitige Belastung, Fehlstellungen und Übergewicht sein. Die starke Beanspruchung führt zu einem knöchernen Anbau an der Ferse. Im Bereich vom Sehnenansatz sind kleinere Verletzungen zu finden, die Entzündungsreaktionen mitsichtbringen. Der knöcherne Auswuchs selbst bereitet keine Schmerzen, es sind die entzündlichen Reaktionen. Beim Fersensporn treten die Schmerzen im Bereich der Ferse auf, das kann bei den ersten Schritten nach dem Aufstehen sein oder auch nach einer längeren Belastung. Bei der Therapie soll die Belastung reduziert und die Schmerzen gelindert werden. Schuheinlagen, physikalische Therapie und entzündungshemmende Medikamente kommen zum Einsatz. Stoßwellen oder Röntgenstrahlen sind Folgebehandlungen, wenn erstere nicht greifen. Operationen sind nur in den seltensten Fällen notwendig.

Es gibt zwei Varianten vom Fersensporn. Den unteren und den oberen, während beide im Bereich von Sehnenansätzen entstehen. Häufiger ist der untere Fersensporn, der sich an der Unterseite des Fersenknochens bildet. Dabei liegt der Dorn am Ansatz von der Sehnenplatte oder Plantarfaszie der Fußsohle und zeigt in Richtung Zehen. Bei der Plantarfaszie handelt es sich um einen dicken platten Strang sehr festen Bindegewebes, von dem das Fußlängsgewölbe passiv gehalten wird. Die Sehnenplatte läuft zwischen Ferse und Zehengrundgelenken. Seltener ist der obere Fersensporn. Hier bildet sich an der Rückseite vom Fersenbein ein knöcherner Fortsatz. Er ist am Ansatz der Achillessehne zu finden. Bei der Überbelastung vom Fuß treten am Sehnenansatz kleine Einrisse auf, die zu einer Entzündungsreaktion führen und die Beschwerden verursachen.

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Ungefähr zehn Prozent der Erwachsenen haben einen dornförmigen Knochenauswuchs, der bei Frauen häufiger zu finden ist als bei Männern. Das durchschnittliche Alter liegt bei 50 bis 60 Jahren. Oft ist der Dorn ein Zufallsbefund im Röntgenbild und bereitet keine Probleme. Entzündet sich das Gewebe um den Fersensporn kommt es erst zu den Schmerzen.

 

Welche Ursachen gibt es für Fersensporn?

Das Längsgewölbe des Fußes flacht über Jahrzehnte ab, wodurch die Plantarfaszie unter Zug gerät, was zur Reizung am Ursprung der Faszie führen kann. Der Körper versucht durch Kalkablagerungen an den betroffenen Sehnenansätzen der übermäßigen Belastung gegenzusteuern und so für mehr Stabilität zu sorgen. Beim Fersensporn handelt es sich eigentlich um eine Art Notfallmaßname des Organismus. Bleibt die Fehlbelastung weiter bestehen, kann es zu einer Entzündung des Gewebes um den Knochenauswuchs kommen, was in der Folge Schmerzen bereitet.

 

Wodurch werden Füße belastet?

Eine Ursache ist Übergewicht. Beim Gehen und besonders bei schnellem Laufen müssen die Füße eine vielfache Belastung des Körpergewichts aushalten. Die Belastung ist bei Menschen mit Übergewicht deutlich höher als bei Normalgewichtigen.

Muskelschwäche und Fehlstellungen sind weitere Faktoren. Bei zu schwachen Muskeln durch beispielsweise Bewegungsmangel werden Füße schnell überbeansprucht. Eine ungünstige Spannung für die Sehnen des Fußes kann von einer verkürzten Wadenmuskulatur ausgehen, die zu einem Fersensporn führen kann. Wirbelsäulenfehlstellungen und ein Beckenschiefstand können ebenso schuld sein, wie einige angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Füße. Eine Überdehnung der Sohlen-Sehnenplatte tritt beim Senkfuß auf, wodurch ein hoher Zug am Fersenbein entsteht. Einen eindeutigen Nachweis für die „Abnutzung“ des Fettpolsters der Ferse als Ursache gibt es noch nicht, auch wenn diese Diskussion immer wieder auftritt.

Der neue, zusätzliche Knochendorn löst in den wenigsten Fällen die Probleme aus, vielmehr ist es die anhaltende Überbelastung vom Fuß. Je öfter die Überlastung erfolgt, desto größer kann der Fersensporn werden. Es kommt dadurch umso häufiger zu Entzündungen, die die Schmerzen verursachen. Allerdings ist die Größe eines Fersensporns nicht entscheidend für das Ausmaß der Beschwerden.

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Durch falsches Schuhwerk kann es zu einer ungünstigen Druckverteilung im Fuß kommen. Viele Menschen bekommen oftmals plötzlich Schmerzen in der Ferse, wenn sie Schuhe ohne Absatz tragen, die nur eine dünne Ledersohle haben. Zu kleine Schuhe oder keine ausreichende Dämpfung der Schuhsohle können ebenso schnell zu einer Überbelastung der Ferse führen. Sport und langes Stehen und Gehen kann die Füße stark beanspruchen, so dass in der Folge ein Fersensporn entstehen kann. Besonders wenn die Schuhe keine gute Dämpfung haben, die Lauftechnik nicht richtig ist oder Aufwärmübungen vor dem Sport vernachlässigt wurden.

 

So macht sich der Fersensporn bemerkbar

Schmerzen in der Ferse sind das häufigste Symptom, wenn im Bereich des Fersensporns eine Entzündung entsteht. Dabei sind Art, Intensität und Häufigkeit oft sehr verschieden. In den meisten Fällen ist es ein stechender oder brennender Schmerz, wie beim Tritt in einen Nagel. Oft wurde der Fuß länger durch Stehen, Gehen oder Laufen belastet und anschließend kam eine Ruhephase. Typischerweise treten die Schmerzen besonders bei den ersten Schritten am Morgen nach dem Aufstehen auf. Das Nachlassen der Schmerzen erfolgt meist nach einer gewissen Zeit der Belastung.

Beim Druck auf die betroffene Stelle können ebenso Schmerzen entstehen. Typischerweise sitzt der Druckschmerz an der Fußsohle direkt unterhalb der Ferse. Beim oberen Fersensporn ist der Druckschmerz am Ansatz der Achillessehne. Zudem kann hier die Stelle geschwollen und gerötet sein. Bei einer chronischen Entzündung kann es zu dauerhaften Fersenschmerzen kommen.

 

Diagnose und Therapie

Der Arzt prüft ob und wo der Schmerz am Fuß sitzt. Durch den Druckschmerz lässt sich ein sehr großer Fersensporn genau lokalisieren. Auf einem Röntgenbild kann der Fersensporn sicher nachgewiesen werden. Dort ist er als dornenförmiger Knochenfortsatz sichtbar. Bei der Therapie kommen oft maßgefertigte Einlagen zum Einsatz. Ein weiterer Rat vom Arzt ist eine vorübergehende Entlastung vom betroffenen Fuß. Intensiver Sport oder lange Fußmärsche mit Schuhen ohne Polster sollten bis zum Eintritt der Besserung vermieden werden. Mit gepolsterten Fersenkissen und einer leichten Absatzerhöhung kann den Druck auf die Ferse und die Schmerzen beim Gehen verringert werden. Auf diese Weise kann das Gewebe abschwellen und die Entzündung abklingen. Bei hartnäckigen Schmerzen können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente oder Salben zum Einsatz kommen. Im akuten Stadium sind Spritzen vom Arzt mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Kortison und örtliche Betäubungsmittel rund um den Fersensporn möglich. Dabei handelt es sich um eine Akutmaßnahme, die nicht für die Dauertherapie geeignet ist.

Silke Reininger