Die Leber ist die größte Drüse im Körper und ein lebenswichtiges Organ. Fällt die Leber aus, dann hat das für den gesamten Organismus fatale Auswirkungen. Eine große Gefahr ist die Leberzirrhose, bei der das Gewebe der Leber langsam, aber stetig zugrunde geht und sich ganz allmählich in Bindegewebe verwandelt. Die Leber schrumpft bei diesem Vorgang und das Gewebe vernarbt. Wie gefährlich ist eine Leberzirrhose und was löst diese Erkrankung aus? Wie wird die Zirrhose behandelt und wie hoch ist die Lebenserwartung von Menschen, die eine solche Schrumpfleber haben?
Was löst eine Leberzirrhose aus?
Kommt es zu einer Schrumpfleber, bei der das gesunde Gewebe der Leber langsam zu vernarbtem Bindegewebe wird, ist die Leber irgendwann nicht mehr in der Lage, ihren Aufgaben als Stoffwechselorgan nachzukommen. In der Folge kommt es dann zu einem totalen Versagen der Leber und daran stirbt der Patient letztendlich. Einer der Auslöser für eine Leberzirrhose ist der Missbrauch von Alkohol über einen langen Zeitraum. Auch eine Ansteckung mit Hepatitis kann für eine Schrumpfleber und für ein Leberversagen sorgen. In Deutschland erkranken von 100.000 Menschen rund 250 jedes Jahr an einer Leberzirrhose. Die Dunkelziffer dürfte aber um einiges höher sein, denn viele Menschen trinken regelmäßig, sehen sich selbst jedoch nicht als Alkoholiker. Männer sind mehr als doppelt so oft von der kranken Leber betroffen als Frauen und die Sterblichkeit hat in den vergangenen zehn Jahren drastisch zugenommen.
Welche Symptome sind möglich?
Was eine Leberzirrhose so gefährlich macht, ist, dass es anfänglich keine typischen Symptome gibt. Erst wenn das Gewebe der Leber schon angegriffen ist, kommt es zu Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Bei vielen Betroffenen macht sich die Leberzirrhose durch eine Gewichtsabnahme bemerkbar, auch ein undefinierbares Völlegefühl im Oberbauch kann darauf hindeuten. Ist die Krankheit in einem späten Stadium, dann ist das Organ entweder vergrößert oder verkleinert. Bei der Mehrzahl der Patienten macht sich die Zirrhose auch durch eine vergrößerte Milz bemerkbar. In diesem späten Stadium färbt sich die Lederhaut gelb und in den Innenflächen der Hände zeigt sich eine starke Rötung. In den Mundwinkeln bilden sich Risse, die Lippen sind rot-glänzend, sogenannte Lacklippen, zudem stellt sich ein starker Juckreiz ein.
Wie sieht die Therapie bei Leberzirrhose aus?
Ein Fortschreiten der Leberzirrhose lässt sich aufhalten, wenn die Ursache früh genug erkannt wird. Dann kann der Arzt die passende Behandlung einleiten und die Zerstörung des Lebergewebes stoppen. Besteht jedoch bereits ein Schaden, dann lässt sich dieser leider nicht mehr rückgängig machen. Zunächst muss der Patient alles meiden, was der Leber schaden kann. Dazu gehört ein sofortiger Verzicht auf Alkohol. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte ebenfalls mit dem Arzt darüber sprechen, ob diese medizinisch unbedingt notwendig sind. Hat der Patient eine Grunderkrankung wie Hepatitis, dann richtet sich die Therapie bei einer Leberzirrhose auch nach der Krankheit. Kommt es zu einer Bauchwassersucht, dann helfen harntreibende Mittel, um die Flüssigkeit auszuschwemmen, die sich im Bauchraum sammelt. Wichtig ist außerdem, dass sich die Patienten natriumarm ernähren, damit sich kein Wasser sammeln kann.
Die richtige Ernährung
Damit eine Leberzirrhose in Ruhe ausheilen kann, muss sich der Patient entsprechend ernähren. Die Ernährung sollte zum einen reich an Vitaminen und zum anderen ausgewogen sein. Hat sich eine Fettleber gebildet, dann muss die Ernährung wenig Fett und wenig Kalorien enthalten. Sollte durch die Schädigung der Leber die Funktion des Gehirns gelitten haben, dann ist es sehr wichtig, dass sich die Giftstoffe im Blut reduzieren. Die Betroffenen dürfen nur wenig Eiweiß zu sich nehmen, denn sonst bildet sich gefährliches Ammoniak im Organismus. Um den Giftstoff aus dem Körper zu befördern, kann ein leichtes Abführmittel eine gute Wahl sein. Generell sollten Leberpatienten genau auf ihre Verdauung achten. Eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sind ein Muss für eine regelmäßige Verdauung.
Wie verläuft die Krankheit und wie sieht die Prognose aus?
Wie bei fast allen Krankheiten, so kommt es auch bei einer Leberzirrhose darauf an, dass sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Wichtig ist, dass der Arzt die Ursache schnell erkennt, denn das ist für die richtige Therapie von Bedeutung. Bei Alkoholikern sieht die Prognose gut aus, wenn sie es schaffen, dauerhaft die Finger vom Alkohol zu lassen. Die Zirrhose lässt sich zwar aufhalten, aber das geschädigte Gewebe erneuert sich nicht mehr. Wird weiter Alkohol getrunken, dann sterben die meisten Trinker mit einer Leberzirrhose nach fünf Jahren. Die häufigste Todesursache ist immer das Versagen der Leber. Kommt es zu Blutungen an der Speiseröhre, die durch Krampfadern verursacht werden, dann führt das in den meisten Fällen ebenso zum Tod. Leberkrebs oder Magenkrebs sind weitere Todesursachen bei einer Leberzirrhose.
Effektiv vorbeugen
Die Leber ist eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper und sie kann ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn sie gesund ist. Um die Leber zu schonen, ist es eine gute Idee, Alkohol zu meiden oder nur in geringen Maßen zu trinken. Gesunde Männer können ihrer Leber 0,75 Liter Bier oder drei Achtelliter Wein am Tag zumuten. Bei Frauen sind es maximal 0,5 Liter Bier und ein Viertelliter Wein. Wichtig ist es, sich diese Menge nicht jeden Tag zu gönnen. Wenn es ins Ausland geht, ist eine Impfung gegen Hepatitis Pflicht, denn nach dem Alkohol steht Hepatitis an zweiter Stelle als Ursache für eine Leberzirrhose. Nahrungsergänzungsmittel, wie beispielsweise Vitaminpräparate und auch Medikamente, sollten nur dann eingenommen werden, wenn es wirklich notwendig ist. Mögliche Gefahren lauern an vielen Arbeitsplätzen. Wer mit Chemikalien ganz gleich, welcher Art zu tun hat, sollte unbedingt mit einem Arbeitsmediziner oder einem Betriebsarzt über mögliche Gefahren für die Leber sprechen.
Fazit
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers und erfüllt eine sehr wichtige Aufgabe. Ohne eine funktionierende Leber gibt es keine Möglichkeit mehr, giftige Stoffe aus dem Organismus zu filtern. Kommt es zu einer Leberzirrhose, dann ist die Funktion der Leber bereits stark eingeschränkt und das führt zu einer Reihe von Folgeerkrankungen und Beschwerden. Kann die Leber dann aufgrund der fortwährenden Gewebeschädigungen nicht mehr arbeiten, dann bedeutet das den Tod des Patienten. Zwar ist es möglich, eine Leber zu transplantieren, aber es ist immer besser, sich mit einer gesunden Lebensweise vor einer Schädigung der Leber zu schützen.
Bildquelle: Pixabay
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