Kryptopyrrolurie | KPU – eine Krankheit mit vielen Beschwerden

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KPU – diese drei Buchstaben stehen für Kryptopyrrolurie. Hinter diesem sperrigen Wort verbirgt sich eine Stoffwechselstörung. Sie kann angeboren sein, viele Menschen bekommen sie jedoch erst im späteren Leben. Die Schulmedizin hat ihre Probleme mit KPU und das, obwohl rund zehn Prozent der Deutschen unter dieser Krankheit leiden. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer und da sich die Stoffwechselstörung relativ einfach nachweisen lässt, ist es nicht schwer, KPU richtig zu behandeln.

Was bedeutet Kryptopyrrolurie?

Diese Stoffwechselstörung ist bereits seit den 1960er Jahren bekannt. Bis heute gibt es aber Ärzte, die KPU nicht wahrnehmen und sich daher auch weigern, die Krankheit als mögliche Ursache für andere Erkrankungen in Erwägung zu ziehen. Dabei wurde nachgewiesen, dass es eine Vielzahl von Krankheiten gibt, die sich verbessern oder sogar heilen lassen, wenn die KPU erkannt und behoben wird. Diese Erfahrung haben schon viele Patienten gemacht. Dass die Schulmedizin mit KPU nicht so viel anzufangen weiß, ist verwunderlich, denn KPU lässt sich einfach nachweisen. Pyrrolen sind Abbauprodukte des sogenannten Häms, eines Stoffs, den der Körper selbst herstellt. Häm selbst ist zum einen ein wichtiger Bestandteil des Hämoglobins und zum anderen ein Teil der Enzyme, die die Leber in regelmäßigen Abständen entgiften. Der Wortteil Krypto heißt sich verstecken oder etwas ist nicht sichtbar. Urie hingegen steht immer für Substanzen, die der Körper mit dem Urin ausscheidet.

Was genau ist KPU?

Jeder Mensch scheidet mit dem Harn auch Pyrrole aus, aber bei Menschen, die unter KPU leiden, sind es besonders viele Pyrrole. Sie leiden unter einem Defekt der Enzyme, die für die Bildung von Häm wichtig sind. Das alleine ist nicht ganz so schlimm, aber es gibt noch ein weiteres Problem. Nicht nur die Pyrrole verlassen mit dem Urin den Körper, sie nehmen auch noch Vitalstoffe mit, die für den Organismus sehr wichtig sind. Menschen, die unter KPU leiden, verlieren lebenswichtige Stoffe und sind daher schnell anfällig für diverse Mangelerscheinungen. Stress spielt bei KPU eine entscheidende Rolle. Je mehr Stress ein Mensch aufbaut, umso mehr Pyrrole und Vitalstoffe gehen verloren. Das hat auf Dauer für die Gesundheit gravierende Folgen, verloren gehen in der Hauptsache Mangan, Zink und auch Vitamin B6. Bei einem erhöhten Stresspegel kommt es daher zu Vitaminmangel, der massiv werden kann.

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Welche Symptome hat die Stoffwechselstörung?

Leider sind die Symptome, die Kryptopyrrolurie auslöst, nicht ganz so eindeutig, wie das bei anderen Krankheiten der Fall ist. Das ist vermutlich auch einer der Gründe, warum viele Schulmediziner die Krankheit nicht ernst nehmen oder sie schlicht ignorieren. Bei Kryptopyrrolurie entwickeln sich ganz unterschiedliche und zum Teil diffuse Beschwerden, die sich vielen anderen Krankheiten zuordnen lassen. Bekannt wurde Kryptopyrrolurie eigentlich im Zusammenhang mit Schizophrenie. Hier zeigte sich, dass im Durchschnitt recht viele Patienten unter KPU leiden. Heute ist bekannt, warum das so ist: KPU kann zu einer Vielzahl von psychischen Beschwerden führen, aber es gibt auch viele unterschiedliche körperliche Symptome:

Zinkmangel durch KPU

  • Anfälligkeit für Infekte aller Art.
  • Veränderungen des Hautbilds.
  • Haarausfall.
  • Die Wundheilung ist gestört.
  • Depressive Verstimmungen.
  • Störungen im Hormonhaushalt.
  • Konzentrationsschwäche.
  • Chronische Müdigkeit.
  • Unfruchtbarkeit.

Manganmangel durch KPU

  • Abnehmende Knochendichte.
  • Störungen bei der Blutgerinnung.
  • Stoffwechselstörungen beim Eiweiß und den Kohlehydraten.
  • Anfälligkeit für Infekte.
  • Schwere psychische Störungen bis zur Schizophrenie.

Vitamin-B6-Mangel durch KPU

  • Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.
  • Störungen bei der Blutbildung bis hin zur Anämie.
  • Risse in den Mundwinkeln.
  • Entzündungen der Schleimhäute an der Zunge und im Mundraum.
  • Schwere Schlafstörungen.
  • Anfälligkeit für Infekte.
  • Muskelschwäche.
  • Reizbarkeit und depressive Verstimmungen.

Besonders wenn es zu einem Mangel des Vitamins B6 kommt, sind die Symptome fast identisch mit denen eines B12-Mangels. Wird ein solcher Mangel nachgewiesen, ist es ratsam, auch einen KPU-Test zu machen.

Welche Folgen haben die Mangelerscheinungen?

Zink allein ist im Organismus an über 300 Aktivitäten im Bereich der Enzyme beteiligt und es kommt zu einigen Überschneidungen mit dem Vitamin B6. Kommt es zur Stoffwechselstörung KPU, dann bedeutet der Mangel an zwei Vitalstoffen, dass die Beschwerden massiv sein können. Zink ist auch an der Entgiftung des Körpers beteiligt und wenn es fehlt, dann entwickeln sich ernste Krankheiten. Menschen, die unter KPU leiden, können daher nur schlecht entgiften, sie vertragen Medikamente nicht sonderlich gut, außerdem leiden die Betroffenen stark unter den Nebenwirkungen. Menschen mit KPU vertragen Alkohol schlecht und viele entwickeln auch eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Gerüche. Keine Seltenheit bei KPU sind Probleme mit der Verdauung, denn der ständige Mangel an Zink, Mangan und Vitamin B6 schädigt auf Dauer die empfindlichen Schleimhäute des Darms und macht die durchlässig.

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Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Da es bei Kryptopyrrolurie viele verschiedene Symptome gibt, ist die Schulmedizin oft hilflos und weiß nicht, wie sie die Stoffwechselstörung therapieren soll. Meist betrifft die Behandlung nur die einzelnen Symptome, aber selten die eigentlichen Ursachen der Krankheit. Die KPU-Therapie setzt sich in der Regel aus vier Punkten zusammen:

  1. Ein gutes Stressmanagement.
  2. Eine Entgiftung des Organismus.
  3. Nahrungsergänzung.
  4. Erhöhung des Serotoninspiegels.

Da dem Körper wichtige Stoffe fehlen, sind die jeweiligen Nahrungsergänzungsmittel sehr wichtig. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Ebenfalls von Bedeutung ist eine gründliche Entgiftung des Körpers, sie ist einer der grundlegenden Bausteine bei einer KPU-Therapie. Stress ist schädlich und wenn er sich nicht ganz vermeiden lässt, dann müssen die Betroffenen lernen, richtig damit umzugehen. Kommt es zu Ängsten und Depressionen, dann ist es sehr wichtig, den Serotoninspiegel zu messen und ihn unter Umständen zu erhöhen. Das ist nur eine kleine Auswahl an möglichen Behandlungen bei Kryptopyrrolurie. Welche Therapie für welche Patienten infrage kommt, das ist immer individuell.

Fazit

Viele Menschen leiden unter einer chronischen Krankheit, die sie sich nicht erklären können. Wenn auch der Arzt keine plausible Erklärung findet, dann ist es immer die richtige Entscheidung, einen Test auf KPU zu machen. Ist dieser Test positiv, ist es in der Regel sehr einfach, die passende Therapie zu finden. Die Chancen, dass KPU eine Ursache oder zumindest eine Mitursache an einer Krankheit hat, sind relativ hoch. Je eher die Stoffwechselstörung erkannt wird, umso schneller können die richtigen Maßnahmen zur Anwendung kommen und den Patienten wird endlich geholfen. Viele Ärzte bieten neben der klassischen Schulmedizin auch alternative Untersuchungsmethoden an und wissen, was bei Kryptopyrrolurie wichtig ist.

Bild: @ depositphotos.com / elenathewise

Ulrike Dietz