Nachtblindheit – ein geerbter Defekt

Wer bei Dunkelheit wenig oder gar nichts mehr sehen kann, der ist sehr wahrscheinlich nachtblind oder leidet unter einer Nachtsehstörung. Verantwortlich für diesen Defekt sind die Sinneszellen, die sich in der Netzhaut der Augen befinden und die beschädigt sind. Der Defekt an diesen sogenannten Stäbchenzellen ist entweder genetisch bedingt oder die Folge einer Augenkrankheit, wie zum Beispiel der Retinitis pigmentosa. In einigen Fällen ist auch ein Mangel an Vitamin A der Verursacher der Sehschwäche.

Ein lästiges Problem

Tagsüber bereitet das Sehen keinerlei Probleme, aber sobald es dunkel wird, lässt die Sehkraft deutlich nach. Im blenden die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos, das Sehen ist nicht mehr scharf. Da auch einfache Lichtquellen unangenehm große Lichtkreise bilden, wird das Sehen immer schwieriger. Menschen, die diese Symptome kennen, sind sehr wahrscheinlich nachtblind. kann die Folge einer Augenkrankheit, aber auch angeboren sein. Die Stäbchenzellen in der Netzhaut sind beschädigt und je nach Schwere der Beeinträchtigung ist die Sehschwäche entweder konstant oder sie verschlechtert sich kontinuierlich.

Nachtblind durch Vitamin-A-Mangel

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Neben der erblich bedingten Nachtblindheit und der Variante durch gibt es eine dritte Form, bedingt durch einen Mangel an Vitamin A. Das Vitamin A ist dafür zuständig, Rhodopsin aufzubauen, damit das Auge hell von dunkel unterscheiden kann. Passiert das nicht in einem ausreichenden Maße, dann reagiert das Auge mit Nachtblindheit. In den reichen Industrieländern, in denen eine ausgewogene Ernährung kein Problem darstellt, tritt ein Mangel an Vitamin A eher selten auf. In Ländern der Dritten Welt tritt die Nachtblindheit durch Vitamin-A-Mangel hingegen oft vor. Bei Menschen, die unter Essstörungen leiden, aber auch bei einer Infektion der Bauchspeicheldrüse oder bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, kommt eine Nachtblindheit durch einen Mangel an Vitamin A häufiger vor.

Nachtblindheit durch Krankheit

Sehr oft wird die Unfähigkeit, nachts sehen zu können, von Krankheiten wie der Retinitis pigmentosa ausgelöst. Diese Augenkrankheit löst auch Farbenfehlsichtigkeit aus und gehört zu den Infektionen der Netzhaut, die vererblich sind. Bislang sind 51 Gene bekannt, die für eine Nachtblindheit sorgen, wenn sie mutieren. Wer unter einer Augenkrankheit wie einem grauen Star oder einer Trübung der Hornhaut leidet, der muss mit zunehmendem Verlauf ebenfalls damit rechnen, im Dunkeln nicht mehr sehen zu können. Möglich ist es zudem, dass die der Sehschwäche in der sogenannten diabetischen Retinopathie liegt. Diese Erkrankung tritt häufig bei Patienten auf, die unter mellitus leiden.

Wie wird Nachtblindheit behandelt?

Während bei anderen Sehschwächen, beispielsweise der , meist nur eine Gentherapie helfen kann, gibt es Therapiemöglichkeiten für einige Formen des schlechten Sehens bei Nacht. Eine Behandlung der angeborenen Form ist nicht möglich, hier hoffen die jedoch, dass es in naher Zukunft eine passende Gentherapie oder eine mit Stammzellen gibt. Handelt es sich um eine Augenkrankheit wie die Retinitis pigmentosa, dann ist es möglich, die Sehschwäche mit elektronischen Netzhautimplantaten zu behandeln. Eine erworbene Nachtblindheit, also ein Mangel an Vitamin A, ist grundsätzlich behandelbar. Wird dem Körper Vitamin A zugeführt, dann bessern sich in der Regel die Symptome recht schnell. Oftmals reicht es schon aus, auf die Ernährung zu achten oder sie eventuell umzustellen, um das Problem Nachtblindheit aus der Welt zu schaffen. Bei einem grauen Star, bei Diabetes mellitus oder auch bei einer Hornhauttrübung ist eine Behandlung der Nachtblindheit leider nicht möglich.

Einige Menschen werden schon nachtblind geboren, bei anderen entwickelt sich die Sehschwäche erst im Laufe des Lebens. Gefährlich ist die Einschränkung der Sehfähigkeit jedoch nur dann, wenn sie von Retinitis pigmentosa ausgelöst wird. Hier zeigt sich die Sehschwäche zum ersten Mal im Kindesalter oder in der frühen Jugend. Die führt dann nicht selten zu einem stetig fortschreitenden Verlust der Sehschärfe, was bei einigen Betroffenen schließlich in der kompletten endet.

Bild: @ depositphotos.com / lightpoet

Nachtblindheit – ein geerbter Defekt

Ulrike Dietz

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